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Jobcenter Hagen

1. Juni 2018

go4work: Fit für Ausbildung und Beruf

Für Gute Praxis go4work
  • Schwerpunktthema Coaching und Beratung
  • Zielgruppe Jugendliche und junge Erwachsene

Das Projekt go4work richtet sich an motivierte junge Menschen mit guten Chancen, in Arbeit oder Ausbildung integriert zu werden und an alle Neuantragsteller im SGB II unter 25 Jahren.

Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen nehmen sechs Wochen lang an jeweils zwei Tagen pro Woche je zweieinhalb Stunden am Projekt teil. Insgesamt müssen sie 30 Stunden anwesend sein.

Träger des Projektes ist das Jobcenter Hagen. Netzwerkpartner sind die Stadt Hagen, die Agentur für Arbeit Hagen, die Jugendberufsagentur Hagen, der gemeinsame Arbeitgeber-Service sowie die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer mit dem Projekt Jugend in Arbeit Hagen.

Kein Jugendlicher geht verloren. Das ist die Kernidee des Projekts go4work. Dabei fordert es von den teilnehmenden Ausbildung- und Arbeitsuchenden viel Eigenverantwortung und -initiative. Das Projektteam unterstützt sie durch ein professionelles Bewerbungscoaching: Es sichtet die Bewerbungsunterlagen und hilft bei der Jobsuche – zum Beispiel im Internet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchen außerdem Ausbildungs- und Berufsmessen, trainieren Bewerbungssituationen, führen Telefoninterviews und nehmen beim Speed-Dating Kontakt zu Unternehmen auf. Bei Bedarf erhalten sie außerdem ein Persönlichkeitscoaching. So möchte das Team die Jugendlichen und jungen Erwachsenen schnell in Ausbildung oder Arbeit vermitteln. Netzwerkpartner wie die Jugendberufsagentur informieren zudem über weitere Hilfsangebote und Förderungsmöglichkeiten.

Das Projekt go4work läuft nach dem Rotationsprinzip ab: Es gibt keine festen Gruppen. Interessierte können bis zur Kapazitätsgrenze jederzeit dazukommen. Bis zu drei Kurse mit jeweils 20 Teilnehmenden können zeitlich versetzt laufen. Werden Plätze frei, werden sie nachbesetzt. Haben die jungen Menschen das Projekt durchlaufen, ohne in dieser Zeit eine Ausbildung bzw. Beschäftigung aufgenommen zu haben, werden sie von ihrer jeweiligen Beraterin oder ihrem jeweiligen Berater an die zuständige Integrationsfachkraft der Arbeitsvermittlung oder Fallmanager bzw. Fallmanagerinnen übergeben.

Dabei bedarf go4work keiner eigenen Finanzierung, weil das Jobcenter das eigene Personal einsetzt. Es fallen lediglich die Raummiete und Verbrauchsmaterial an, das über das Verwaltungskostenbudget abgerechnet wird.

Das Jobcenter Hagen adaptierte ein Projekt, das es im Jobcenter Herne gibt. An der Adaption waren auch Hagener Politikerinnen und Politiker aus dem Bereich der Jugendhilfe und des Sozialen beteiligt.

Das Besondere an go4work ist, dass das Jobcenter das Projekt selbst anbietet. Ein externer Träger ist nicht beteiligt. Außerdem entwickelte es das Projekt gemeinsam mit lokalen politischen Akteuren, um so die Bedarfe, die auf politischer Ebene bei Jugendlichen gesehen werden, mit zu berücksichtigen.

Im Kern setzt go4work vor allem darauf, dass die Jugendlichen selbstwirksam und eigenständig agieren. Erfahrene Jobcoaches betreuen, fördern, motivieren und stärken die Eigenverantwortung. Dabei vermitteln sie den jungen Menschen, dass ihr persönlicher Erfolg davon abhängt, wie lange und wie stark sie sich selbst dafür einsetzen.

Ein besonders wirkungsvoller Baustein des Projekts ist das „Blitzlicht“. Hier nutzt das Projektteam die gruppendynamischen Prozesse: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben 30 Minuten Zeit, um sich über ihre Kenntnisse und Erfahrungen auszutauschen. Sie geben sich gegenseitig Tipps und üben, wie sie sich richtig bewerben. Dabei gehen die Coaches wertschätzend mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern um – ganz nach dem Prinzip: Jeder Ausbildung- und Arbeitsuchende kann etwas, gestaltet sein (Berufs-)Leben selbst und möchte arbeiten.

Das Projekt soll die Jugendarbeitslosenquote in Hagen senken und damit langfristig auch die Anzahl der Leistungsbeziehenden. Denn ein guter Einstieg in den Arbeitsmarkt gleich zu Beginn der Erwerbsbiografie ist die beste Versicherung, Langzeitarbeitslosigkeit und Langzeitbezug zu verhindern und unabhängig von Grundsicherungsleistungen zu leben.