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KreisJobCenter Marburg-Biedenkopf

15. Juli 2016

"KuKCenter Kinder und Karriere" ermöglicht es, Familie und Beruf zu vereinbaren

Logo des Jobcenters Marburg-Biedenkopf
  • Schwerpunktthema Chancengleichheit
  • Zielgruppe Alleinerziehende, Familien

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Im Rahmen seiner Unterstützungsangebote "KuK – Kind und Karriere" bietet das KreisJobCenter Marburg-Biedenkopf seit 2011 für seine Leistungsbezieher und -bezieherinnen mit Familienaufgaben eine besondere Beratung und Notfallbetreuung durch das "KuKCenter" an. Das Projekt "KuKCenter" folgt der Erkenntnis, dass es zur Integration von Frauen und Alleinerziehenden mit SGB II-Bezug konkrete und besondere Unterstützungsangebote braucht.

Wichtige Elemente des Projekts sind KuK hin - eine mobile Notfallbetreuung von Kindern zu Hause sowie das "KuK Kinderhaus", falls zu Beginn einer Ausbildung, Arbeit oder Maßnahme noch kein Betreuungsplatz für das eigene Kind zur Verfügung steht. Seit dem Start des Projekts wächst die Stammkundschaft jedes Jahr kontinuierlich an. Die Betreuungszahlen steigen und das Angebot wird gut angenommen. In der Region hat sich das "KuKCenter" beim Erhalt von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen bewährt, hilft aber auch bei der schnelleren Integration von arbeitslosen Menschen in den Arbeitsmarkt. Der innovative Charakter des "KuKCenters" liegt darin, dass stationäre und mobile Notfallbetreuung angeboten und mit einem niederschwelligen Beratungsangebot kombiniert wird. Finanziert wird das Projekt aus kommunalen Mitteln.

Das "KuKCenter" besteht seit 2011 und ist als fortlaufendes Unterstützungsangebot für Erwerbslose und Leistungsbeziehende mit Kindern konzipiert.

Der Arbeitsmarkt im Raum Marburg-Biedenkopf zeigt sich stabil. Dies betrifft nicht nur die Stadt Marburg, sondern auch den ländlichen Raum. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2015 bei 3,5% und damit leicht verbessert gegenüber dem Vorjahr 2014. In Hessen beträgt die Arbeitslosenquote insgesamt 5,1%. Rund 55% aller Arbeitslosen sind Männer, rund 45 Prozent Frauen. Die Frauenarbeitslosigkeit im Landkreis ist rückläufig.

Ziel des Projekts ist die Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es dient der schnelleren Integration in den Arbeitsmarkt, unterstützt bei der Ausbildung oder einer Qualifizierungsmaßnahme. Das „KUKCenter“ soll Familien entlasten, aber auch das Fallmanagement im Jobcenter.

Zielgruppe des „KuKCenters“ sind Frauen, Alleinerziehende und Familien mit SGB II-Bezug.

Das Projekt wurde an die Praxis GmbH Marburg vergeben.

Das "KuKCenter" wird betreut durch die Praxis GmbH. Es bietet Müttern und Vätern, die im SGB II-Bezug und in Arbeit oder Ausbildung sind, bzw. an einer Maßnahme oder an einer Qualifizierung teilnehmen möchten, eine Vielzahl an kostenlosen Angeboten. So stellt "KuK hin" mobile Familienbeleiterinnen zur Verfügung, die eine Notfallbetreuung oder Beratungsleistungen auch zu Hause bieten. So sind Ausbildungs- und Arbeitsplätze immer wieder durch hohe Fehlzeiten gefährdet, weil Kinder krank werden. Die Notfallbetreuung kümmert sich um die Kinderbetreuung zu Hause und entlastet damit die Familien und Alleinerziehenden spürbar. Die Notfallbetreuung greift auch bei wichtigen Terminen wie Bewerbungsgesprächen oder Prüfungsterminen.

Beratung und Unterstützung finden Kundinnen und Kunden bei allen Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, bei Fragen zur Gesundheit, zur gesunden Ernährung sowie zur Erziehung. Oft sind es alleinerziehende Mütter ohne soziales Netz, die gern auf das Beratungs- und Unterstützungsangebot zurückgreifen. Die Familienbegleiterinnen sind mobil und kommen auch kurzfristig zur Beratung ins Haus. Ihre Dienste sind kostenlos, ihre Inanspruchnahme ist freiwillig. Sie unterliegen einer Schweigepflicht, das heißt: Nichts von dem, was sie in der Beratung besprechen oder hören, dringt – mit Ausnahme der Kindeswohlgefährdung – ins Fallmanagement.

Das "KuK Kinderhaus" bietet Kinderbetreuung für den Notfall, falls beispielsweise beim Start einer Ausbildung, Arbeit oder Qualifizierung noch kein Betreuungsplatz in einer öffentlichen Einrichtung für die Kinder zur Verfügung steht. Im "KuK Kinderhaus" ist eine Notfallbetreuung für einen begrenzten Zeitraum möglich. Das "KuKCenter" bietet auch Ferienbetreuung an und Notfallbetreuung, wenn Schule und Kindergarten geschlossen haben.

In den monatlichen Elterncafés, einem regelmäßigen Angebot der mobilen Familienbegleiterinnen für Eltern mit Kindern, gibt es die Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung untereinander. Dort haben die Eltern auch die Möglichkeit, die Familienbegleiterinnen, die Erzieherinnen des Kinderhauses und sämtliche Unterstützungsangebote des "KuKCenters" näher kennenzulernen.

Das „KuKCenter“ ist aus verschiedenen Gründen erfolgreich: Es bietet eine gute, schnelle und kostenlose Unterstützungsangebote im Notfall. Gleichzeitig baut es auf eine intensive Zusammenarbeit zwischen dem KreisJobCenter Marburg-Biedenkopf und dem Maßnahmenträger Praxis GmbH. So können die angestrebten Interessen und Ziele nachhaltig verfolgt und umgesetzt werden. Die enge Kooperation ermöglicht zudem eine ständige Weiterentwicklung des Projekts und Anpassungen an neu entstandene Bedarfe – beispielsweise von Flüchtlingsfamilien. Im Projekt werden vier Erzieherinnen mit jeweils einer halben Stelle und zwei Aushilfskräfte beschäftigt. Zur Ausstattung gehören große helle Räume (100 qm) in einem gut erreichbaren Haus, in dem noch zwei andere Frauenprojekte angesiedelt sind.

Das Projekt wurde an die Praxis GmbH vergeben. Alle zwei Wochen finden Teamsitzungen mit dem gesamten Team, der Projektleitung und der Beauftragten für Chancengleichheit (BCA) statt. Die BCA sorgt dafür, dass die Bedarfe des KreisJobCenters Marburg-Biedenkopf und der Leistungsberechtigten im Projekt umgesetzt werden und ist Ansprechpartnerin für das Projekt im Haus.