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Ganzheitliche Betreuung im Jobcenter Frankfurt am Main

Das Jobcenter Frankfurt am Main hat bereits mehrere Formate der ganzheitlichen Betreuung erprobt. Geschäftsführer Uli Dvořák und die stellvertretende Geschäftsführerin Franziska Naundorf-Frerichs zeigen Projekte, die sich bewährt haben.

Franziska Naundorf-Frerichs und Ulli Dvořák
Quelle: Fotostudio Roland Grün

Was macht gute ganzheitliche Betreuung durch das Jobcenter aus?

Franziska Naundorf-Frerichs: Gute ganzheitliche Betreuung ist Betreuung auf Augenhöhe. Wir berücksichtigen die aktuelle Lebenssituation und die Lebenserfahrungen der Menschen, die unsere Betreuungsangebot in Anspruch nehmen. Die Coaches verstehen sich dabei als Begleitung, welche unterstützend tätig sind und zwischen den Lebenswelten der Menschen und den kommunalen Hilfesystemen vermitteln.

Ulli Dvořák: Dabei ist uns wichtig, dass die Haltung unserer Mitarbeitenden gegenüber den Menschen, die wir unterstützen, stimmt. Diese Haltung ist stets wertschätzend. Dazu gehören Dinge wie beispielsweise aktives Zuhören, das Anbieten von ausreichend Informationen sowie die Bereitschaft zur Hilfe.

Vorstellung Projekte

Lebenslagenberatung

  • Start: 2022
  • Zielgruppe: Personen, die für andere Angebote nicht zur Verfügung stehen und weitere Unterstützung bei der Vermittlung in ein Arbeitsverhältnis benötigen
  • Kontaktdichte: Mindestens alle 14 Tage; Coaches stellen Kontakte zu Unterstützungsangeboten her und begleiten diese
  • Länge: Kurzzeitberatung (3-6 Monate)
  • Ziele: Erste Veränderungen realisieren; Anbindung an Sozialdienste der Stadt; Grundlage schaffen für Beschäftigungsaufnahme
  • Betreuungsrelation: 1:35
  • Zertifizierung: motivationale Gesprächsführung (gezielte Gesprächsführungsausbildung)
  • Teilnehmende: 28 Bürgerinnen und Bürger
  • Bewährt, weil: Förderung der Bereitschaft, die Lebensumstände zu ändern und der individuellen Lebenssituation der Leistungsbeziehenden; schafft die
    Grundlage dafür, überhaupt eine Beschäftigung aufnehmen zu können

Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement

  • Start: 2016
  • Zielgruppe: Personen mit Multiproblemlagen; Arbeitsaufnahme steht unmittelbar bevor
  • Kontaktdichte: engmaschiger Kontakt mit Fallmanagerinnen und Fallmanager mindestens einmal im Monat
  • Ziele: Mit Hilfe von Gesprächen Gründe erörtern, die einer Arbeitsaufnahme entgegenstehen, auch im persönlichen und sozialen Umfeld. Geeignete Angebote zur Auflösung der Hemmnisse erarbeiten und reflektieren
  • Betreuungsrelation: 1:100
  • Zertifizierung: motivationale Gesprächsführung (gezielte Gesprächsführungsausbildung)
  • Teilnehmende: 869 Bürgerinnen und Bürger
  • Bewährt, weil: Hemmnisse, die einer Arbeitsaufnahme im Wege stehen, werden gemeinsam reflektiert und geeignete Angebote zur Auflösung erarbeitet

proGes (rehapro-Projekt)

  • Start: 2020
  • Zielgruppe: Personen mit physischen und/oder psychischen gesundheitlichen Einschränkungen
  • Kontaktdichte: bedarfsorientiert
  • Ziel: Verbesserung der Gesundheit und beim vorbeugenden Gesundheitsschutz
  • Betreuungsrelation: 1:35
  • Zertifizierung: AktivA (ressourcenorientiertes Training, das Gesundheit als Alltagskompetenz vermittelt); Mental Health First Aid - MHFA (Erste Hilfe für psychische Gesundheit)
  • Teilnehmende: 403 Bürgerinnen und Bürger
  • Bewährt, weil: persönliche Beratung wird an die jeweilige Situation angepasst, zum Beispiel über Terminbegleitung zum Arzt; Beratung findet oftmals im vertrauten Umfeld statt

Steck­brief

  • Standort: Jobcenter Frankfurt am Main
  • Organisationsform: gemeinsame Einrichtung
  • Anzahl der Beschäftigten: 930
  • Anzahl der Leistungsbeziehenden: 44.383
  • Thema: Ganzheitliche Betreuung
  • Projekte: Lebenslagenberatung und beschäftigungsorientiertes Fallmanagement

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