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Job-Turbo

Durchstarten in der Eingangszone 

Das Jobcenter team.arbeit.hamburg stellt zehn Geflüchtete aus der Ukraine ein.

Jobcenter team.arbeit.hamburg

Mit dem Projekt "UKR für UKR" hat das Jobcenter team.arbeit.hamburg zehn neue Mitarbeitende gefunden.

Der Job-Turbo hat längst gezündet. Schon vor geraumer Zeit. Im größten Jobcenter Deutschlands steht die Vermittlung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine und den acht Herkunftsländern im Fokus des Handelns. Da auch wir Personalbedarfe haben, war die Entscheidung, selbst als Arbeitgeber aufzutreten und aus dem Kreis der Geflüchteten neue Mitarbeitende zu gewinnen, einfach folgerichtig, sagt Oliver H. Weiße, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters team.arbeit.hamburg. 

Quasi im Handumdrehen wurde das Projekt „UKR für UKR“ initiiert. Was das bedeutet, erklärt Marija Krol, Standortleiterin in Barmbek. Ganz einfach: Ukrainer für Ukrainer. Die Idee ist, neuen Leistungsbeziehenden den Weg ins Jobcenter und nachfolgend in Arbeit zu vereinfachen. Das gelingt leichter, wenn in der Muttersprache erklärt werden kann, wie der Leistungsbezug funktioniert, was es mit der Anerkennung beruflicher Qualifikationen auf sich hat, wo es einen Kita-Platz gibt und wie eine Arbeitsaufnahme bestenfalls zeitnah möglich wird. Die empathische Beratung bekommt einen weiteren, wichtigen Impuls durch das Verständnis für die Situation, in der sich die Geflüchteten befinden.

Unsere neuen Mitarbeitenden bringen als besonderen Mehrwert Sprachkenntnisse mit, die in der Kommunikation mit unseren Leistungsbeziehenden sehr hilfreich sind. Mit großer Motivation und unglaublichem Engagement beim Deutschlernen bereiten sie sich auf ihre eigentliche Tätigkeit in den Eingangszonen vor.

Für Marija Krol war der Recruitingprozess, die Einarbeitung und inzwischen die Begleitung der neuen Kolleginnen und Kollegen eine Herzensangelegenheit. Ich stamme selbst aus der Ukraine, lebe seit vielen Jahren in Deutschland und konnte mit einer Arbeit, die mir viel Spaß macht, ständig neue Entwicklungsschritte angehen. Deshalb hat sie sich sehr gern in das Auswahlverfahren eingebracht, zu dem mehr als 50 Bewerbende eingeladen waren. Selbst unsere Fachleute haben gestaunt, wie intensiv sich die Interessierten vorbereitet hatten. Wir spürten, dass sie alle unbedingt die Chance ergreifen wollten, im Jobcenter Hamburg in eine neue berufliche Zukunft zu starten.

Seit dem 1. Mai 2024 gehören nun neun Frauen und ein Mann, die allesamt aus ihrer ukrainischen Heimat flüchten mussten, zum Team des Hamburger Jobcenters. An zwei Tagen die Woche machen sie sich mit der Arbeitsweise in den Eingangszonen vertraut. Darüber hinaus absolvieren sie Schulungen, die ihnen unter anderem die gesetzlichen Grundlagen näherbringen und nach wie vor Deutschkurse. Bereits vor der Einstellung gab es einen Sprach-Turbo: Zwei Wochen lang lernten die neuen Mitarbeitenden von morgens bis abends die neue Sprache und insbesondere Vokabeln, die zum Behördenalltag gehören. Unmittelbar zur Tätigkeitsaufnahme besuchte Dirk Heyden, Geschäftsführer von team.arbeit.hamburg, die kleine Gruppe in der Aus- und Fortbildung des Jobcenters. Ich habe so authentisch die große Freude und Dankbarkeit über unser Arbeitsangebot gespürt. Diese Menschen bringen eine große Motivation mit. Sie wollen sich einbringen. Ich freue mich sehr, dass wir unsere Aufgaben jetzt mit ihnen gemeinsam anpacken können.

Der 56-Jährige Yurii Dombrovsky möchte für andere Menschen arbeiten und ihnen helfen. Der gelernte Buchhalter hatte in seiner Heimat Lwiw eine Technikschule und anschließend ein Wirtschaftsstudium absolviert. Später leitete er sein eigenes Logistik-Unternehmen. Ich bin sehr glücklich über den Start hier im Jobcenter. Ich möchte unbedingt arbeiten und ein Stück Zufriedenheit für mich erreichen, sagt er.

Als Juristin in einem Unternehmen hatte Kateryna Yaremchuck eine Menge mit Menschen und der Bearbeitung relevanter Unterlagen zu tun. Insofern passt es für sie perfekt, in Hamburg wieder eine Tätigkeit zu haben, in der sie mit Menschen zu tun hat und bei der sie sogar eigene Erfahrungen einbringen kann. Ich bin Deutschland und insbesondere dem Jobcenter sehr dankbar für die Unterstützung und die Möglichkeiten, die ich hier bekomme, sagt die 38-Jährige, die mit ihrer Mutter und ihrem Sohn aus Saparoshje geflüchtet war.

In Deutschlands größtem Jobcenter werden aktuell rund 200.000 Leistungsbeziehende unterstützt und bei der Integration in Arbeit begleitet. Knapp 40.000 von ihnen haben einen Fluchthintergrund. Etwa 14.000 Menschen aus der Ukraine erhalten derzeit in Hamburg Bürgergeld. Unser UKR-Projekt hat durchaus Pilotcharakter. Wir sind überzeugt, mit solchen motivierten Menschen wie den neu eingestellten Mitarbeitenden einen erfolgreichen Weg eingeschlagen zu haben. Beim Jobcenter team.arbeit.hamburg arbeiten viele Mitarbeitende, deren Wurzeln in anderen Ländern liegen. Sie sind herausragende Beispiele erfolgreicher Arbeitsaufnahmen und bereichern unsere Tätigkeit, sagt Dirk Heyden.

Dies ist ein Gastbeitrag von Barbara Arndt verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Hamburger Jobcenters.