Frau Jauch, was hat Sie zu einer eigenen crossmedialen Kampagne im Rahmen des Job-Turbos bewegt?
Heike Jauch: Wir wollen und müssen unser Image als moderne und dynamische Behörde stärken. Unsere traditionelle Wahrnehmung als bürokratische Institution möchten wir hinter uns lassen und stattdessen als effizienter und innovativer Dienstleister und Partner wahrgenommen werden, der aktiv und kreativ auf die Herausforderungen der heutigen Zeit eingeht. Die erfolgreiche Implementierung digitaler Dienstleistungen durch unser Pilotprojekt 'jobcenter.digital' hat uns bestärkt, auch in der Kommunikation neue Wege zu gehen und die mit unserem modernen Auftritt auch einmal zu überraschen.
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Kampagne?
Heike Jauch: Unser Hauptziel ist natürlich die Integration von Menschen in Arbeit. Dafür ist es aber notwendig, dass wir uns und unsere Angebote und Veranstaltungen sichtbarer machen. Wir möchten die Menschen besser erreichen und über den Job-Turbo informieren. Gleichzeitig wollen wir aber auch potenzielle neue Arbeitgebende ansprechen und für eine Zusammenarbeit gewinnen. Indem wir unsere Präsenz in verschiedenen Medien ausbauen, können wir eine breitere Öffentlichkeit erreichen und so die Chancen auf erfolgreiche Vermittlungen verbessern.
Wie begleiten Sie die Kampagne im Jobcenter Magdeburg und erhalten Sie Unterstützung durch Kammern und Verbände?
Heike Jauch: Wir haben unsere digitale Ausrichtung in der Trägerversammlung und im lokalen Beirat vorgestellt und viel Zuspruch und Bestätigung erhalten, neue Wege zu gehen. Die Kampagne wird in Echtzeit zum aktuellen Traffic und entsprechenden Klicks auf unserer Homepage geprüft.
Die Werbeanzeigen Ihrer crossmedialen Kampagne werden unter anderem auch beim Heimspiel des 1. FC Magdeburg ausgespielt. Wie kam es dazu?
Heike Jauch: Unsere Stadionwerbung bei den Heimspielen des 1.FC Magdeburg ist das Ergebnis einer langjährigen strategischen Partnerschaft. Denn wo können wir viele Menschen erreichen und weithin sichtbar werden, wenn nicht beim Fußball? Nicht wenige derer, die uns aufsuchen, sind Fußballfans und wo sie sind, da sind auch wir. Bereits mehrfach haben wir in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem 1. FC Magdeburg, der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt-Nord und den Jobcentern des nördlichen Sachsen-Anhalts eine Stadionmeile organisiert, in der Arbeitgebende und fußballbegeisterte Jobsuchende nicht nur Autogramme der Mannschaft, sondern auch Stellenangebote sammeln konnten.
Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt-Nord und weiteren Partnern organisieren Sie regelmäßig eine Kontaktbörse im Islamischen Gemeindezentrum in Magdeburg. Was verbirgt sich denn dahinter?
Heike Jauch: Unser Ansatz war und ist es, da zu sein, wo auch die Bürgerinnen und Bürger sind. Erstmalig im Jahr 2023 haben wir deshalb gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt-Nord, den Kammern und der Islamischen Gemeinde Magdeburg e. V eine Kontaktbörse im Islamischen Gemeindezentrum in Magdeburg organisiert. Ziel der Veranstaltung ist es, Berührungsängste abzubauen und möglichst niedrigschwellige Angebote im Umfeld der Menschen bereit zu stellen. Der Zuspruch sowohl von Arbeitgebenden als auch von Arbeitsuchenden ist immer sehr rege und unsere nächste Arbeitgeberbörse haben wir bereits für September 2024 geplant. Mit der gemeinsamen Kontaktbörse bewirbt sich die Islamische Gemeinde Magdeburg e. V in diesem Jahr auch für den Integrationspreis des Landes Sachsen-Anhalt in der Kategorie „Studium, Ausbildung und Arbeit – Schlüssel erfolgreicher Integration“ und wir drücken natürlich die Daumen – gerade im Jahr des Job-Turbos!
Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wird die Kampagne mitten in der Innenstadt an einem Hauptverkehrsknotenpunkt des ÖPNV ausgespielt.