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Bürgergeld

Segel setzen, Horizonte schaffen: Hubertus Heil besucht das Jobcenter Kiel

Im Januar ist die erste Stufe des Bürgergeld-Gesetzes in Kraft getreten. Nun folgt am 1. Juli die zweite Stufe. Wie läuft die Umsetzung in den Jobcentern? Bundesarbeitsminister Hubertus Heil macht sich ein Bild vor Ort – dieses Mal im Jobcenter Kiel.

Xander Heinl / Photothek

Trotz ernster Themen wurde viel zusammen gelacht.

Im Kreativ-Raum des Jobcenters Kiel herrscht freudige Erwartung als Bundesarbeitsminister Hubertus Heil um 14.30 Uhr eintrifft. Alle Anwesenden begrüßt er persönlich mit Handschlag. „Ich habe vor allem zwei Anliegen heute“, erklärt der Minister, „zu erfahren, wie es mit dem Bürgergeld läuft und Danke zu sagen.“ Denn in Zeiten multipler Krisen stünden die Jobcenter sowieso vor großen Herausforderungen, hinzu komme jetzt das Bürgergeld. Dass alles nahezu reibungslos funktioniere, liege an der großartigen Arbeit der Jobcenter, so Heil.

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Hubertus Heil begrüßt die Mitarbeitenden des Jobcenters Kiel.

Volle Kraft auf nachhaltige Integration

„Von 480 Menschen treffen Sie heute 35 Mitarbeitende aus allen Standorten und Professionen, die mit hoher Verbundenheit für unsere sinnvolle Aufgabe brennen und die mit Ideenreichtum, hoher Leistungs- und Veränderungsbereitschaft seit Jahren einen tollen Job machen“, begrüßt Karsten Böhmke, Geschäftsführer des Jobcenters Kiel, den Minister.

Dass die Mitarbeitenden des Jobcenters für ihren Beruf brennen, stellen sie prompt unter Beweis. Sie haben etwas Besonderes für den Ministerbesuch vorbereitet: Vier Themeninseln zum Bürgergeld laden zu einem fachlichen Austausch in kleinerer Runde ein. Über den Kooperationsplan und Qualifizierungsmaßnahmen, über Freibeträge, Schlichtungsverfahren sowie Digitalisierung und Haushaltsmittel wird gesprochen. Und darüber, dass sich Mitarbeitende mancher Abteilungen eine stärkere Anerkennung ihrer Tätigkeit wünschen. Damit der Minister dabei nicht den Faden verliert, überreichen die Mitarbeitenden ihm ein leuchtend rotes Wollknäuel mit der Aufschrift „nachhaltige Integration“.

Den Faden verlieren kommt für Heil nicht in Frage. Er nimmt sich für die Einschätzungen der 35 Mitarbeitenden des Jobcenters Kiel Zeit. „Ich habe eins nicht im Kopf: das ist die Uhr“, stellt der Minister klar. Für ihn zähle der inhaltliche Austausch: „Sagen Sie mir ganz offen, was funktioniert und was nicht“, bittet er die Mitarbeitenden.

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Der Bundesarbeitsminister im Dialog.

Einfacher zusammen arbeiten mit dem Kooperationsplan

Zwei Drittel der Leistungsbeziehenden haben keinen verwertbaren Berufsabschluss. Das Bürgergeld setzt daher stärker auf Qualifizierung und streicht den Vermittlungsvorrang. „Mit dem Bürgergeld haben wir mehr Chancen, weil wir mit kleinschrittigen Qualifizierungsmaßnahmen Menschen in den Arbeitsmarkt integrieren können“, betont Ayfer Bayram, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Kiel.

Der Minister will es genauer wissen und fragt, welche der neuen Instrumente die Mitarbeitenden wirklich hilfreich finden. Stefan Köpke, stellvertretender Bereichsleiter Markt und Integration, freut sich über den Kooperationsplan: „Das ist mal handfest. Damit können wir viel einfacher und kooperativer mit den Menschen arbeiten als mit den bisherigen Eingliederungsvereinbarungen.“ Insbesondere für die Arbeit mit Jugendlichen sind die greifbaren Ziele im Kooperationsplan eine Erleichterung.

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Hubertus Heil hört sich die Anliegen der Themeninsel „Chancen eröffnen“ an.

Auf zu neuen Ufern mit Weiterbildung und Qualifizierung

Um das Bürgergeld erfolgreich umzusetzen, ist für das Jobcenter Kiel klar: Es muss einen auskömmlichen Finanzhaushalt geben, um die gute Arbeit aufrechtzuerhalten. Das betrifft auch interne Schulungen für die Mitarbeitenden. Vor allem im Bereich Digitalisierung wünschen sich die Mitarbeitenden früher über Neuerungen informiert und geschult zu werden. „Um eine qualitative Beratung anzubieten, müssen wir einen Wissensvorsprung vor den Leistungsberechtigten haben“, erklärt Sina Blum, Integrationsfachkraft im Team Vermittlungscoaching. Der Minister zeigt sich dankbar für diesen Hinweis und betont seinen Einsatz für die Haushaltssituation der Jobcenter.

Am Ende des Besuchs wird deutlich: Das Jobcenter Kiel steht hinter dem Bürgergeld. „Das Bürgergeld ist ein lebensnahes Gesetz für neue Chancen, größere Sicherheit, und auch für die Integration in den Arbeitsmarkt“, wendet sich Karsten Böhmke mit abschließenden Worten an den Minister. „Von Herzen danke ich Ihnen für die Arbeit, die Sie hier leisten“, verabschiedet sich Hubertus Heil von den Mitarbeitenden. Zum Abschied erhält er einen Schlüsselanhänger mit dem Leitbild des Jobcenters Kiel: „Segel setzen, Horizonte schaffen“.