Am 11. Juni 2024 fand die zweite Werkstatt rund um § 16k SGB II in Oberhausen statt. 25 Teilnehmende aus den Bereichen Vermittlung, Beratung und Coaching diskutierten Ideen und praktische Lösungsansätze zur Frage „Wie funktioniert ganzheitliche Betreuung in der Praxis?“
Die Rückmeldungen zu Beginn der Veranstaltung zeigten, dass sich der Erfahrungsstand der Jobcenter unterscheidet: Während einige Jobcenter bereits viele Erfahrungen mit § 16k SGB II sammeln und eine konkrete Einschätzung über die Möglichkeiten des Instruments abgeben konnten, gab es auch einige Teilnehmende, bei denen sich die Umsetzung noch in der Anfangsphase befindet.
Blick in die Praxis
Im Anschluss an eine gemeinsame Vorstellungsrunde berichteten drei Jobcenter, darunter eine gemeinsame Einrichtung und zwei zugelassene kommunale Träger, von ihren Erfahrungen mit § 16k SGB II. Der Blick in die Praxis zeigte: Die ganzheitliche Betreuung ist ein geeignetes Instrument, um schwer erreichbare Leistungsbeziehende an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Die Coaches begleiten und unterstützen die Leistungsbeziehenden bei verschiedenen Problemlagen und helfen beim Aufbau einer Alltagsstruktur.
Häufig werden die Coaches deshalb, so die Rückmeldungen aus den Jobcentern, eher als Vertrauensperson und weniger als Jobcenter-Mitarbeitende wahrgenommen. Da in Teilen keine Fallverantwortung im eigentlichen Sinne besteht müssen weniger administrative Tätigkeiten erledigt werden. Dadurch ist eine stärkere Konzentration auf die eigentlichen Problemlagen möglich. Die Ausgestaltung und Umsetzung von § 16k SGB II unterscheidet sich von Jobcenter zu Jobcenter und hängt auch mit regionalen Gegebenheiten zusammen. Zudem ist die Frage der Haupt- und Nebenbetreuung ein häufig diskutiertes Thema.
Ideen und Lösungsansätze
Die Teilnehmenden entwickelten gemeinsam thematische Schwerpunkte, die anhand verschiedener Leitfragen in Arbeitsgruppen bearbeitet wurden. Insgesamt ergaben sich fünf Themen: Qualifizierung, Idealprozess von § 16k SGB II, Rahmenbedingungen und Handwerkszeug, Abgrenzung und Rollenverständnis sowie Controlling, Dokumentation und Erfolgsmessung. Am Ende des Werkstattgesprächs stand die Erkenntnis: Es gibt sehr viele gute Ideen und Wissen, das genutzt werden kann, um die ganzheitliche Betreuung weiter auszubauen.
Auf der Jahrestagung der Netzwerke ABC am 4. und 5. November 2024 in Kassel soll der begonnene Austausch fortgesetzt und vertieft werden.