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Bürgergeld

Online-Jobcenter-Befragung Bürgergeld

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) untersucht im Rahmen seines gesetzlichen Forschungsauftrags das Bürgergeld-Gesetz. Dabei ist die Perspektive der Beschäftigten in den Jobcentern unverzichtbar. Um ihre Einschätzungen und Erfahrungen zu erheben, startete das IAB die Online-Jobcenter-Befragung Bürgergeld – kurz OnJoB. Sie ist die erste bundesweite Wiederholungs-Befragung von Beschäftigten in den Jobcentern

Welche Themen stehen im Fokus der nächsten Befragung?

Dr. Sarah Bernhard: Wie schon in der Befragung im Frühling des Jahres 2024 geht es um allgemeine Bewertungen zum Bürgergeld, um Einschätzungen zur Beratung der Bürgergeld-Berechtigten, um die ganzheitliche Betreuung, um das Fallmanagement und um die Karenzzeiten. Bei diesen Themen haben wir das Fragenprogramm etwas angepasst. Ganz neu hinzugekommen sind etwa Fragen zum Kooperationsplan, zum Job-Turbo, zu geförderten Weiterbildungen und zur Zusammenarbeit der Jobcenter mit externen Institutionen. Bei der Entwicklung der Fragen zum Kooperationsplan haben wir uns an einer Jobcenter-Befragung des IAB aus dem Jahr 2018 orientiert, als der Kooperationsplan noch Eingliederungsvereinbarung hieß. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie sich die Einschätzungen des Kooperationsplans im Vergleich zu den Einschätzungen der früheren Eingliederungsvereinbarung entwickelt haben.

Befragen Sie dieselben Beschäftigten wie im Vorjahr?

Dr. Sarah Bernhard: Überwiegend schon. Alle zufällig ausgewählten Beschäftigte des Vorjahres erhalten wieder eine E-Mail-Einladung zur Teilnahme an OnJoB von uns. Daneben richtet sich OnJoB auch wieder an die Leitungskräfte der Jobcenter.

Wollen Sie auch Beschäftigte befragen, die noch keine Möglichkeit hatten teilzunehmen?

Dr. Sarah Bernhard: Ja, das wollen wir auch. Vor allem ist dem IAB wichtig, die Meinung der kommunalen Beschäftigten gut abzubilden. Deshalb kontaktieren wir noch in diesem Jahr gezielt kommunale Jobcenter und bitten sie um Unterstützung. Sie sollen genug Zeit haben, die Befragung vorzubereiten.

Welche Vorbereitungsarbeiten kommen auf die neu ausgewählten kommunalen Jobcenter zu?

Dr. Sarah Bernhard: Da geht es im Wesentlichen darum, die Beschäftigten und Gremien des Jobcenters über OnJoB zu informieren. Dazu gehört auch der Datenschutz. Danach brauchen wir als IAB nur noch die Anzahl der Beschäftigten aus der Beratung & Vermittlung sowie aus der Leistungsgewährung, und eine Ansprechperson im Jobcenter, der wir die Brief-Einladungen mit individualisierten Befragungslinks schicken können. Die Ansprechperson sorgt anschließend für die Verteilung der Brief-Einladungen im Jobcenter. Die Beschäftigten können sich frei entscheiden, ob sie unserer Einladung folgen und an der Befragung teilnehmen. Mit diesem Vorgehen haben wir gute Erfahrungen bei der Befragung im Jahr 2024 gesammelt.

Welchen Wunsch haben Sie für die kommende Befragung?

Dr. Sarah Bernhard: Ich habe sogar drei Wünsche: Ich würde mich sehr freuen, wenn viele Beschäftigte unserer Einladung folgen und an der Befragung teilnehmen. Eine hohe Teilnahmequote ist wichtig, damit wir wissenschaftlich fundierte und breit abgesicherte Ergebnisse bekommen.  Außerdem wäre es toll, wenn uns neu teilnehmende Jobcenter bei der Verteilung der Brief-Einladungen unterstützen. Und zuletzt wünsche ich mir noch, dass uns viele der kommunalen Beschäftigten ihre E-Mail-Adresse hinterlegen, damit wir sie für unsere Befragung im Jahr 2026 nochmal kontaktieren können.

Wie ist denn der Datenschutz gesichert?

Dr. Sarah Bernhard: Die Teilnahme an OnJoB ist freiwillig. Die Datenerhebung erfolgt ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken. OnJoB hält selbstverständlich alle Regeln des gesetzlichen Datenschutzes ein. Dazu gehört zum Beispiel: Alle Auswertungen und Publikationen lassen keine Rückschlüsse auf einzelne Personen oder Jobcenter zu. E-Mail-Adressen und Befragungsdaten speichern wir getrennt voneinander. Zugriff auf die Befragungsdaten haben allein beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am IAB. Zugriff auf die E-Mail-Adressen haben genau zwei Kontaktpersonen. Wir verwenden die E-Mail-Adressen ausschließlich, um Einladungen zur Befragung zu versenden.

Warum sollten Beschäftigte an OnJoB teilnehmen?

Dr. Sarah Bernhard: Die maximal 25 Minuten Zeit für die Teilnahme an OnJoB sind gut investiert. Beschäftigte können ihre Erfahrungen und Bewertungen artikulieren und damit letztlich in die politische Auseinandersetzung um die Grundsicherung für Arbeitsuchende einbringen. Daneben ermöglicht OnJoB informierte Diskussionen zum Bürgergeld-Gesetz und seiner Umsetzung innerhalb der Jobcenter, weil die Befragungsergebnisse über Publikationen des IAB und in Vorträgen oder Workshops an die Jobcenter zurückgespielt werden.

Bereits im März 2024 haben wir mit Dr. Sarah Bernhard und ihrem Kollegen Dr. Philipp Ramos Lobato über die Online-Jobcenter-Befragung gesprochen. Hier geht's zum Interview.

Zur Person

Dr. Sarah Bernhard

Dr. Sarah Bernhard (E-Mail) ist promovierte Soziologin und arbeitet seit 2004 am Institut für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung. Dort forscht sie vor allem zur Evaluation aktiver Arbeitsmarktpolitik und beschäftigt sich mit Themen wie Weiterbildung, Vermittlung und Migration. Sie leitet die Online-Jobcenter-Befragung Bürgergeld.

Weitere Informationen zu OnJoB

  • OnJoB: bundesweite Online-Befragung für kommunale und gemeinsame Jobcenter
  • 3 Befragungen jeweils im Frühling 2024 bis 2026
  • Zielgruppe: Beratungs- und Vermittlungspersonal, Leistungssachbearbeitung, mittlere und obere Führungskräfte, ohne Arbeitgeberservice
  • Zufallsauswahl von Jobcentern und Beschäftigten
  • Dauer max. 25 Minuten
  • Unterstützung durch folgende Akteure: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Bundesländer, Deutscher Landkreistag, Deutscher Städtetag, Bundesagentur für Arbeit
  • Informationspaket [PDF, 544KB]

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